Das Tagebuch des Chevalier Aramis du Lac

„Die Insel Geddes ist ein Ort des Kummers und der Unruhe geworden. Die alten Elfen, angeführt von ihrer Königin und ihrem düsteren General, haben nahezu alle ihresgleichen unterworfen. Nur eine Handvoll mutiger Seelen wagt es noch, Frieden mit den Menschen zu suchen. Doch auf jedes hoffnungsvolle Wort folgen unzählige Stimmen, deren Herzen verhärtet bleiben, während die Scoia’tael, wild und unermüdlich, durch die Wälder ziehen.“

„Unsere Tage hier sind von Kämpfen gezeichnet. Wir standen einer monströsen Krabbenspinne gegenüber, deren Beine wie Donner einschlugen, kämpften gegen zwölf abscheuliche Ertrunkene, die mit unstillbarem Hunger aus den Tiefen emporstiegen, und sogar gegen einen grausamen Hym, ein Wesen so verdorben, dass es den Geist seines Opfers zerfrisst. An dieser Stelle gebührt den Vatt’ghern, den Hexern, große Ehre. Mit ihrem tiefen Wissen und ihrer beeindruckenden Geschicklichkeit erwiesen sie sich als unverzichtbare Verbündete.“

„Doch unser größter Schmerz kam nicht durch Bestien, sondern durch Verrat. Beim Erntefest traf die Klinge eines Attentäters den Baron von Geddes – einen Mann, der aufrichtig Frieden für alle Völker seiner Insel sucht. Durch Glück – oder vielleicht durch Schicksal – war ich in seiner Nähe, und so konnte ich sein Leben retten. Doch das Dorf, in dem das Fest stattfand, liegt in Asche, niedergebrannt von unbekannter Hand. Voller Zorn hat der Baron nun den Elfen den Krieg erklärt, seine Hoffnungen auf Einheit in Feuer und Stahl erstickt. Ich trauere um diesen eingeschlagenen Weg, doch mein Entschluss ist unerschütterlich. Zusammen mit meinen treuen Gefährten werde ich weiter nach einer Lösung suchen, um die Spannungen zu lösen, die schwer wie dichter Nebel auf Geddes lasten.“

„Als die Nacht hereinbrach, wagte ich mich mit meinem Gefährten, Chevalier Armand, in die finsteren Wälder. Mit festem Mut und gestärkt durch unsere Kameradschaft durchquerten wir die Schattenreiche der Scoia’tael, geleitet nur vom fahlen Licht des Mondes, bis wir die verkohlten Überreste des Dorfes erreichten. Dort, inmitten der Ruinen, stießen wir auf unseren kleinen Schatz – eine Flasche edlen Rotweins, unversehrt vom Feuer. Denn selbst in dunklen Zeiten dürfen wir die kleinen Freuden nicht vergessen, die das Herz eines Ritters zu erheben vermögen.“