Geddes VI
Das Tagebuch des Chevalier Aramis du Lac
„Die Insel Geddes ist ein Ort des Kummers und der Unruhe geworden. Die alten Elfen, angeführt von ihrer Königin und ihrem düsteren General, haben nahezu alle ihresgleichen unterworfen. Nur eine Handvoll mutiger Seelen wagt es noch, Frieden mit den Menschen zu suchen. Doch auf jedes hoffnungsvolle Wort folgen unzählige Stimmen, deren Herzen verhärtet bleiben, während die Scoia’tael, wild und unermüdlich, durch die Wälder ziehen.“
„Unsere Tage hier sind von Kämpfen gezeichnet. Wir standen einer monströsen Krabbenspinne gegenüber, deren Beine wie Donner einschlugen, kämpften gegen zwölf abscheuliche Ertrunkene, die mit unstillbarem Hunger aus den Tiefen emporstiegen, und sogar gegen einen grausamen Hym, ein Wesen so verdorben, dass es den Geist seines Opfers zerfrisst. An dieser Stelle gebührt den Vatt’ghern, den Hexern, große Ehre. Mit ihrem tiefen Wissen und ihrer beeindruckenden Geschicklichkeit erwiesen sie sich als unverzichtbare Verbündete.“
„Doch unser größter Schmerz kam nicht durch Bestien, sondern durch Verrat. Beim Erntefest traf die Klinge eines Attentäters den Baron von Geddes – einen Mann, der aufrichtig Frieden für alle Völker seiner Insel sucht. Durch Glück – oder vielleicht durch Schicksal – war ich in seiner Nähe, und so konnte ich sein Leben retten. Doch das Dorf, in dem das Fest stattfand, liegt in Asche, niedergebrannt von unbekannter Hand. Voller Zorn hat der Baron nun den Elfen den Krieg erklärt, seine Hoffnungen auf Einheit in Feuer und Stahl erstickt. Ich trauere um diesen eingeschlagenen Weg, doch mein Entschluss ist unerschütterlich. Zusammen mit meinen treuen Gefährten werde ich weiter nach einer Lösung suchen, um die Spannungen zu lösen, die schwer wie dichter Nebel auf Geddes lasten.“
„Als die Nacht hereinbrach, wagte ich mich mit meinem Gefährten, Chevalier Armand, in die finsteren Wälder. Mit festem Mut und gestärkt durch unsere Kameradschaft durchquerten wir die Schattenreiche der Scoia’tael, geleitet nur vom fahlen Licht des Mondes, bis wir die verkohlten Überreste des Dorfes erreichten. Dort, inmitten der Ruinen, stießen wir auf unseren kleinen Schatz – eine Flasche edlen Rotweins, unversehrt vom Feuer. Denn selbst in dunklen Zeiten dürfen wir die kleinen Freuden nicht vergessen, die das Herz eines Ritters zu erheben vermögen.“
Fotos von @_devitha_ & @helheimshots
Rosenwacht I
Bericht aus dem Lande Eltrasier von dem Rittergut Rosenwacht
von Fabienne Céleste Asselin
„Auf zu neuen Heldentaten!“ rief Aramis begeistert an jenem Morgen, als wir mit Nakaras Hilfe in das ferne Königreich Eltrasier aufbrechen wollten und wartete ungeduldig darauf, dass das magische Portal geöffnet wurde.
„Wir wollen nur auf ein Turnier, da müssen wir hoffentlich keine weltbewegenden Heldentaten vollbringen,“ murmelte ich düster. Auch wenn ich mich ein paar Tage zuvor in Düsterwacht fast zu Tode gelangweilt hatte, wollte ich jetzt keine bösen Überraschungen auf dem Weg zu einem vielversprechenden Turnier erleben. Auf das ich mich schon sehr freue. Zum Glück öffnete in diesem Moment Nakara das Portal, sonst hätte ich jetzt mit Aramis diskutieren müssen warum ich so griesgrämig bin. Ich musste lächeln, ja warum war ich gerade so griesgrämig, Aramis hätte sicher wieder etwas Positives daran gefunden. Ich mag seine Art positiv zu denken, selten, dass ihn etwas betrübt oder zur Weißglut bringt. Außer vielleicht sein Pferd, das sich gerade wieder einmal vehement weigerte durch das Portal zu gehen. Immer dasselbe mit dem Vieh, Schiffe und Portale konnte es auf den Tod nicht ausstehen, vor allem Portale. Ihr glaubt Pferde können sich nicht übergeben? Dann habt ihr dieses edle Tier noch nie gesehen. Jacqueline das edle Toussainter Turnierpferd. So ich bin an der Reihe das Vieh ist durch und ich weiß genau was mir jetzt blüht, stell mich drüben dann neben das Tier.
Mittag war es, nachdem wir alle wieder Fit waren. Wir alle sind: Chevalier Aramis du Lac, Aramis Knappe Wilhelm, Hauptmann Henri Bernard, unsere tapferen Soldaten Elidan Brogg und Kjaskar Breitschwert und unsere beiden sehr talentierten Bogenschützen und Späher Reynek Tanner und Damien Bucheron und ich, Chevalier Fabienne Célest Asselin.
Wir wussten, dass wir außerhalb des Königreichs Eltrasiers gelandet waren, nicht unweit der Grenze, aber außerhalb deren Sichtkontakt. Aus sicheren Quellen wussten wir, dass dieses Land eine sehr starke Abneigung gegen allerlei Magisches hat und erst vor gut zehn Jahren seine Grenzen für Magier geöffnet hatte. Wir wollten da nicht ungefragt durch ein Portal in ihr Gebiet eindringen. Also so über die Grenze und von dort aus in die Hauptstadt Ioboras wo das Turnier stattfinden wird. Knapp zehn Tage trennten uns noch vom Ziel von hier aus und gut 20 vom Beginn des Turniers. Vielleicht hätte ich bei der Wegplanung nicht sagen sollen, dass wir damit genug Zeit hätten Problemen aus dem Weg zu gehen. Der Grenzübergang verlief problemlos und die ersten Tage kamen wir gut vorwärts, schien ein friedliches Land zu sein, auch wenn man uns eindringlich vor seltsamen Wesen namens Orkas warnte, bis mein Pferd ein Eisen verlor und anfing zu Lahmen. Wir brauchten eine Schmiede und ich musste das Tier schonen, wollte ich doch am Turnier hoch zu Ross teilnehmen, also ging es für mich zu Fuß weiter. Wir hatten Glück und erreichten gegen Abend eine kleine befestigte Siedlung, deren Schmiede schon von weitem zu hören war. Rosenwacht heißt das kleine Rittergut. Wir wurden freundlich aufgenommen und konnten in zwei Hütten übernachten, leider fanden dort nur sechs von uns Platz und so wählten Reynek und Elidan das Zelt. Viele Reisende waren unterwegs ein paar Ordensritter namens Elenarii und drei weitere kleine Gruppen, deren Namen ich nicht weiß, sofern diese kleinen Zusammenschlüsse von Abenteurern einen besitzen. Verzeiht mir bitte, mein Namensgedächtnis ist äußerst schlecht und ich gelobe nächstes Mal mir dahingehend Notizen zu machen, falls ich es nicht vergesse. Jedenfalls schien es ein friedlicher Abend zu werden und in der kleinen Schänke sollte auch ein kleiner Bardenwettstreit nach dem Abendessen stattfinden.
Die Schankstube war äußerst imposant eingerichtet. Gleich zur Tür rein war zur linken der Ausschank und die Küche, rechts der Schankraum in dessen Mitte ein großer Kamin stand. Die Decke war ungewöhnlich hoch für eine einfache Schänke und es waren mehr als genug Tische und Stühle für alle Gäste vorhanden. Aber das bemerkenswerteste waren die drei großen Fenster zum Westen hin. Ein Triptychon aus Buntglas der auf dem rechten Bild die Geschichte Talans, ihres ersten Königs der durch seine Taten zu einem Gott erhoben wurde, abbildete, auf der linken die Geschichte seiner elfischen Ehefrau Eleia und in der Mitte ihrer beider vereinten Geschichte, nachdem sie sich gefunden hatten. Beide vom Volk geliebt und verehrt, die Gütige Königin und der gerechte König mit ihren drei wunderschönen Töchtern.
Einen Wehrmutstropfen gab es. Wein schenkten sie dort nicht aus, nur dieses elendige Gesöff, das die Skellinger so lieben, Met, und natürlich Bier, das Getränk für aller Leut. Ich überlegte gerade ob ich einen Krug Bier nehmen sollte, aber dann würde es ein kurzer Abend oder mir aus den eigenen Vorräten Wein holen sollte, was aber sehr unhöflich dem Wirt gegenüber gewesen wäre. Während ich überlegte kam ein Bote und fragte nach Aramis. Er überbrachte zwei Briefe, einen für Henri und einen für Aramis selbst. Von der Herzogin persönlich, wir waren alle sehr gespannt, was so wichtig sei, dass sie uns im fernsten Land Nachricht zukommen ließ. Aramis ließ mich seinen lesen und da wusste ich warum Aramis uns nicht abrüsten ließ. Aber zuerst wollten wir zu Abend esse. Er konnte es zwar nicht wissen, aber das war in diesem Moment als wir vor den vollen Tellern saßen unser Glück. Denn kaum saßen wir und führten den ersten Löffel dieser einheimische Nudelspeise zum Mund schrie die Wache von draußen. Wir eilten nach draußen um zu sehen was los war und sahen noch wie sie versuchten das Tor zu schließen. „Orks greifen an!“ schrie der Hauptmann und versuchte seine Mannen durch das kleine Mannsloch zu schicken. Wir eilten hinterher. Die Wache hatte bereits einen Schildwall gebildet und war sichtlich erstaunt, dass sich zwei gerüstete Chevaliers dazustellten und die anderen Fremden, die durchaus wehrfähig waren. Gemeinsam drängten wir diese seltsamen Humanoiden zurück. Lasst mich diese Wesen kurz beschreiben. Vom Grundgerüst sehen sie aus wie Menschen, gekleidet in lumpiges Leder und Felle, ihre Gesichter sind hässlich, zerfurchte, runzlige, warzige Haut, sehr ausgeprägte Stirn und Nase, Hautfarbe geht von braungrün zu fast schwarz, verfilzte ungepflegte Haare und der Geruch, geh durch eines der Flüchtlingslager in Velen und du weißt wie sie riechen. Von Ehre halten sie nicht viel, den einer der Abenteurer, Toras Baerhold Geweihter einer Kriegsgöttin, forderte ein Duell. Doch kaum wurde der erste Schlag gemacht, griffen die anderen Orks ein und wir waren gezwungen einzugreifen.
Ein kurzes Gespräch mit dem Hauptmann ergab, dass diese Orkas, Orkse, Orken, wir sind uns immer noch nicht sicher wie die Mehrzahl von Ork lautet, seit zwei Tagen vermehrt angreifen, immer Stoßtruppen von fünf bis zehn Mann. Den Grund dafür wissen sie nicht. Eine derart befestigte Siedlung so anzugreifen scheint bei ihnen nicht üblich zu sein.
Nach dem Angriff kehrte Ruhe ein und wir setzten uns zurück an den Tisch. Jetzt war Zeit den Inhalt des Briefes allen zu offenbaren. Aufgrund seiner jahrelangen, treuen und ehrenhaften Dienste an der Grenzfeste Vendette soll Hauptmann Henri Bernard unverzüglich zum Chevalier geschlagen werden. Das stand in Aramis Brief, Henris Brief enthielt eine traurige Nachricht, denn sein Vater war verstorben und nun soll Henri als rechtmäßiger Erbe die Ländereien von Vedetté übernehmen als nächster Lehensherr, so wie sein Vater Junker Arno de Frené. Gleich nach dem Abendessen wollte wir ihm diese Ehre zu Teil werden lassen und alle sollten teilhaben! So habe ich Henri im Namen der Herrin vom See und der Herzogin Anna Henrietta von Toussaint den Eid schwören lassen und Aramis schlug ihn daraufhin zum Chevalier Henri Bernard de Fréne. Danach wollten wir zum feiern gehen, jedoch lud uns Dame Lorelei von Silberfurt Weißenhain von den Elenarii in ihr Lager ein. Also sollte es wohl ein ruhiger Abend werden. Es wurden die allgemeinen freundlichen Kennenlerngespräche geführt. Doch kamen wir nur bis zum zweiten Glas Wein. Die Wache auf der Mauer schrie und alles rannte und sprang was Kampferfahrung hatte und dieses Mal war ich schneller als Aramis am Geschehen und auf der Mauer, zu meinem Leidwesen, den ich hatte nur das verdammte Langschwert, das ich zur Schwertleite getragen hatte um und lasst euch sagen und lernt aus meinem Fehler. Langschwert und Wehrgang verträgt sich nicht. Ich sah die Wache noch fallen und den dunklen Schatten der auf mich zusprang, dann spürte ich den Schmerz in meiner rechten Schulter als das Messer zubiss.
Irgendwann wachte ich in Aramis Armen wieder auf, sorgenvoll sah mich eine Frau in weißer Robe an. „Ich musste meine Göttin bitte zu helfen, ich hätte es sonst nicht vermocht. Halt dich still, sonst war alles umsonst!“ meinte sie eindringlich. Ich war etwas verwirrt, wäre nicht die erste Waffe die irgendwo in mir versenkt wurde, bis ich einen tiefen Atemzug machte und es nicht die Schulter war die brannte. Mein ganzer Körper fühlte sich an als wäre er auseinander genommen und wieder zusammen gefügt worden. Irgendwer klärte mich dann auf. Die Orks die die Mauer gestürmt hatten, haben erst die Wache und dann mich überwältigt und weil wir im engen Wehrgang im Weg waren wurden wir kurzerhand über die Mauer entsorgt. Ein Glück, dass der Kampf nicht lang dauerte und sie uns gleich fanden. Bis auf mich kamen unsere Leute mit eher kleineren Verletzungen davon. Der Abend war für mich gelaufen, nicht mal der Wein den mir Aramis anbot schmeckte mir und ich wollte mich ins Bett schleppen. Doch aus irgendeinem Grund setzte ich mich dann doch noch einmal zu den Elenarii. Ich bekam das Licht einer Laterne nicht mehr aus dem Kopf, seit ich aufgewacht war. Vielleicht haben die Heiler bei meiner Behandlung darüber geredet, oder ich bekam durch die göttliche Heilung einen versteckten Hinweis. Die Priesterin, die mich rettete heißt Dione Treublatt und sollte leider noch öfter Gelegenheit haben ihre Fachkundige Heilkunde unter Beweis zu stellen.
Jedenfalls saß ich da so zusammengesackt vor meinem Weinglas im Lager und hörte den anderen zu, als mir unmittelbar die Laterne in den Sinn kam und ich einfach danach fragte. Die Magierin der Elenarii, Freifrau Aurora von Schwansee, horchte auf und konnte mir mehr über die Geschehnisse des vergangenen Tages berichten. Vor uns waren zwei Mittglieder des ersten Ordens angekommen, ein hiesiger Ritterorden der für die Beseitigung jeglicher schwarzen Magie zuständig ist und für die Einhaltung der Carta Magii, an die sich jeder einreisende Magier zu halten hat. Diese beiden waren mit einer zwanzig Mann starken Gruppe unterwegs, wurden aber kurz vor Rosenwacht aufgerieben und sind als einzige Überlebende hierher geflohen. In ihrem Besitz war eine unscheinbare Laterne auf die die Magierin ein Auge werfen durfte, stimmt nicht ganz, die Gute ist blind, sie hat die Magie in dieser Laterne erspürt, aber meinte etwas Dunkles darin huschen zu sehen. Sie war sich aber auch nicht ganz sicher ob dieses Ding rein magisch war, oder ob mehr dahinter steckte, wir vermuteten, dass es sich hier auch um ein klerikales Artefakt handelte, ich wollte es mir am nächsten Morgen genauer ansehen. Schließlich kam Malachias von Zinnenbach, Ordensbruder des ersten Ordens, an unseren Tisch und ich ließ mir nochmal von dem Angriff und auch von ihrem Orden und ihrem Glauben, erzählen. Ich und die Magierin waren etwas misstrauisch, was dieses Artefakt an ging, schien es für uns der Grund zu sein warum der Trupp des ersten Ordens angegriffen wurde. Aber die beiden Überlebenden, Malachias und Ordensschwester Maria, konnten die Angreifer nicht identifizieren. Wir beschlossen wachsam zu sein und hofften das diese kräftigen Orkwesen nicht noch einmal angriffen.
Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Der Regen hatte all das Blut weggewaschen, nass tropfte es von den Bäumen und in Aramis Hütte, so manch eine Beschwerde über nasses Gepäck war im Lager zu hören, aber nichts im Vergleich zu Haddrak ließ man mich ein weiteres Mal wissen. Noch etwas mitgenommen lief ich durch den sanften Regen in die Gaststube, es duftete herrlich nach frischem Brot und aufgebrühten gerüsteten Bohnen. Die wenigen Meter strengten mich etwas an, heute musste ich wohl die Rüstung auslassen und meine Rippen schonen. Ganz unabhängig von den Geschehnissen der letzten Nacht hatten wir tags zuvor schon beschlossen, den heutigen Tag noch hier zu verbringen. Ich machte es mir also in der Schänke beim Frühstück gemütlich und mied den Stuhl auf den sich Aramis mit voller Rüstung gesessen hatte. Einfach hier sitzen und hoffen, dass die Orken so schlau waren und keine, inzwischen doppelt so stark bemannte, befestigte Siedlung anzugreifen. Hoffen kann ich viel und ausruhen kann man sich, wenn man Tod ist. Als wir da so schweigsam unser Frühstück genossen trat jemand von den Abenteurern an uns heran und erzählte, dass sie das Blut eines der Orks analysiert hatten, da sie sich sicher waren, dass diese selbstmörderischen Angriffe selbst für solch barbarische Wesen ungewöhnlich waren. Doch fanden sie nur einen erhöhten Alkoholgehalt im Blut, aber eine ihrer Begleitungen hatte in diesem Moment eine Vision eines in der Nähe liegenden Gewässers. Sie hielten das für eine heiße Spur und wollten bald möglichst aufbrechen. Außerdem wurde seit gestern eine Kräuterkundige aus dem Rittergut vermisst und sie hofften sie zu finden. Aramis beschloss mit den Abenteurern mitzugehen und alle anderen auch. Nur ich nicht, ich wollte mit Malachias sprechen, er hatte mir am Abend zuvor versprochen mir die Landesgeschichte und die Legende ihres Gottkönigs zu erzählen und ich durfte mir ihre Laterne ansehen, die sie so sehr zu beschützen versuchten. Ein großer Trupp brach also zu diesem vermeintlichen See auf und ich ließ mir die Geschichte des Landes erzählen. Ich versuche mich kurz zu halten. Vor tausend Jahren wurde dieses Land von 13 dunklen Magiern heimgesucht, die die Menschen versklavten, einer von diesen hatte sich in die schöne rothaarige Elfe Eleia verliebt und diese um sie gefügig zu machen in ein undurchdringliches Labyrinth gesperrt durch dieses nur der Magier mit einer magischen Lampe gelangen konnte. Talan, einst ein einfacher Holzfällersklave konnte sich aus seinen Fesseln befreien und hörte den verzweifelten Gesang der gefangenen Elfe. Verzaubert von der Reinheit ihrer Stimme machte er sich auf den Weg sie zu befreien. Er eroberte die Laterne, bahnte sich einen Weg durch das Labyrinth und befreite sie. Währenddessen entbrannte ein Krieg zwischen Magiern und Orks, die von den Bergen einfielen. Dadurch konnten die Menschen das Joch der Sklaverei abstreifen und siegreich unter Talans Führung aus dem Konflikt hervor gehen. Die Magier wurden vernichtet und die Orks zogen sich in ihre Berge zurück. Talan wurde der erste König Eltrasiers, doch bei einem späteren Orkangriff verlor er sein Leben und stieg in den Himmel auf. In ihrer Verzweiflung baten die Bürger des Reiches um Hilfe und Talan stieg als ihr Gott vom Himmel herab und vertrieb die Orks. Talan gelobte auf ewig sein Reich zu schützen und das Volk gelobte ihn zu ehren. Der Glaube an Talan ist fest mit dem Volk verwurzelt und Talans Laterne ihr heiliges Symbol. Ich fragte noch viele Fragen zu diesem interessanten Land und der gute Malachias beantwortete sie mir. Danach wollte ich mich zu den Elenarii gesellen, verweilte dort aber nicht lange, denn der Erkundungstrupp kam zurück. Völlig erfolglos. Wundert mich immer noch nicht, wer mit gut zwanzig Mann und mindestens einem schepperten Chevalier durch den Wald rennt vertreibt jedes Lebewesen in Hörweite und zertrampelt alle Spuren. Außerdem hatten sie ein paar Studenten aus der hiesigen Hauptstadt dabei, die wirklich jeden Stein umdrehen um an sein Geheimnis zu kommen. Nur eine seltsame Sache wurde gefunden, aber ich weiß nicht mehr ob das eben jener Trupp war, der das Wasser aus dem See analysieren wollte. Zeitlich kann ich es gerade nicht mehr einordnen, aber es muss irgendwann vor dem Mittagessen gewesen sein. Es wurde ein brauner Umhang gefunden und nicht unweit davon ein blutverschmiertes Kleid der Kräuterkundigen. Ihr Verschwinden wurde meines Wissens leider nicht mehr aufgeklärt, trotz auch magischer Versuche sie zu finden. Der Umhang war unscheinbar, aber das goldene Amulett, das in ihm eingewickelt war zeigte einen Kreis in dem eine Spinne in der unteren Hälfte sitzt und hier beim Schreiben fällt mir gerade ein, dass ich sowas ähnliches schon einmal gesehen hab, im fernen Aedrin, wo wir den Wolfspinnenkult bekämpft haben. Aber ich denke die Spinne als lauernde Todbringerin ist ein sehr gern verwendetes Symbol für allerlei Volk das Böses im Schilde führt. Also auch hier im schönen Eltrasier hat sich wohl ein Kult gegründet der die Spinne als Erkennungsmerkmal führt und dunkle Taten vollbringen möchte. Die ersten Vermutungen, dass sich ein Verräter im Rittergut befindet wurden verlautbart und es kam was kommen musste es wurde einfach mal jeder verdächtigt. Hätten wir genauer die hier Lebenden befragt, wäre vielleicht der Verdacht auf die richtige Person früher gefallen. Da wollte doch jemand die Laterne die die beiden Ordensmittglieder des ersten Ordens so sehr versuchten zu beschützen. Nochmal eine kleine Bemerkung zu diesem Land. Die Schwarzmagier haben einiges an Magischen Gegenständen, Konstrukten und chimärenartigen Wesen hinterlassen und der erste Orden hat sich zur Aufgabe gemacht alles böse Magische zu vernichten, trotzdem konnte sich durch die Öffnung der Grenzen ein neuer Markt etablieren. Magische Gegenstände für ausländische Magier, die sogenannten Glitzermärkte werden von den Glitzerfingern versorgt, die sich auf die lebensgefährliche aber durchaus lukrative Suche nach den Artefakten der Schwarzmagier in deren vergessenen Laboratorien und Wirkungsstätten begeben. Ich vermute immer noch, dass jemand davon wusste was die beiden im Gepäck haben und es für eine leichte Beute hielt. Ja zuerst dachten wir alle nur, es handle sich um einen einfachen Zeremoniegegenstand der zum neu gebauten Tempel in Ioboras gebracht werden sollte. Doch wuchs mein Misstrauen, auch geschuldet von der Diskussion mit der Zauberin am Vorabend. Erst als ich die Laterne selbst in der Hand hielt wusste ich was das war. Die unglaubliche göttliche Macht die einen durchströmt, ich kann es euch gar nicht beschreiben. Sie war so warm, so gütig, sie harmonisierte mit der Herrin vom See und offenbarte sich mir. Ehrfürchtig gab ich die Laterne an Malachias zurück und schämte mich für mein Misstrauen. Die Laterne des heiligen Talan. Ein Artefakt erfüllt mit Magie und zum göttlichen erhoben durch all die Leute die sie verehrten. Egal was passierte sie musste unbeschadet nach Ioboras. Die Laterne selbst konnte sich selbst vor magischem Zugriff schützen, das war es was die Zauberin gestern gesehen hatte, aber vor der Gier der Menschen können nur wir sie beschützen.
Malachias bestätigte mir, dass es sich hierbei um die Laterne handelte, die Talan aus dem Labyrinth geborgen hatte, aber er wusste von keiner Organisation, die bewusst nach diesem Artefakt suchte. Derartige Angriffe hatten sie noch nie. Ich versprach ihm, ihn, seine Ordensschwester und die Laterne sicher nach Ioboras zu begleiten. Morgen früh sollten wir aufbrechen und dieses Mal bekommen sie Geleitschutz von uns. Auch die Elenarii und die anderen Abenteurer wollten sich uns anschließen. Reiste es sich doch in der Gruppe sicherer und auch aus Überzeugung das heilige Artefakt sicher nach Ioboras zu bringen. Nun jetzt wussten wir, warum der Orden angegriffen wurde. Blieben noch die Orks, was wollten die? Gegen Mittag tauchte der Schamane dieser hässlichen Wesen auf und wollte mit uns verhandeln. Sie wollten auch die Laterne, weil diese sie vor dunkler Magie schützen würde. Erst wurde Diskutiert wo sie sich treffen sollen, dem Ork war der Boden vor dem Tor nicht neutral genug und dann ließen sich unsere vier Verhandlungsführer breit schlagen mit in das Lager der unehrenhaften Wesen mitzugehen. Übermäßiger Mut tut selten gut. Einer der Vier hat sich als Ordensbruder verkleidet und trug eine Attrappe der Laterne mit sich. Meine Zweifel an der ganzen Sache bestätigten sich dann später. Während die verhandelten wollten die Elenarii noch einmal nach der Kräuterkundigen suchen. Frau Aurora versuchte mithilfe des gefundenen Kleides ihre Spuren zurückverfolgen, verlor sie dann jedoch im Wald. Auch unsere beiden Späher waren erfolglos. Aber wie hätten sie auch etwas finden sollen, haben wir doch alles Platt getrampelt. Während wir erfolglos zurückkehrten kamen auch die vier Gesandten wieder zurück. Die Orks hatten herausgefunden, dass die Laterne die Falsche ist und so war die Lage etwas angespannt, es kam aber nicht zum Blutvergießen. Halbwegs hatten sie sich an den Verhandlungsfrieden gehalten. Was genau im Orklager geschehen war kann ich nur unsicher Berichten. Sicher ist, dass die Orks zwei der Gesandten ein weißes Pulver einflößten, das angeblich vor schwarzer Magie schützt und eine hatte eine blutige Nase kassiert, nachdem rausgekommen war, dass die Laterne nicht echt war.
Der Nachmittag war auch nicht so Ruhig wie man es sich wünschen sollte. Aber ich möchte mich recht kurz halten.
Natürlich gaben die Orks nicht auf. Was auch immer das weiße Pulver für eine Substanz war, die Beiden, die diese intus hatten, wurden benutzt um das Ausfalltor zu öffnen um die Orks herein zu lassen, gut, dass die Elenarii direkt ihr Lager davor hatten. Die bekamen zwar einiges ab, konnten aber die Orks so lange in Schach halten bis im restlichen Lager die Situation erfasst wurde und ich und Aramis den Orks ganz unehrenhaft von draußen in den Hintern treten konnten. Ach herrjeh meine Ausdrucksweise gleicht sich langsam meinen Gefährten an. Die beiden, die unter der Droge standen wurden daraufhin an einem Baum gefesselt, bis sie das Gift abgebaut hatten, das der hiesige Medicus analysiert hatte und für nicht mehr allzu gefährlich hielt.
Zuvor hatten wir noch vergeblich versucht den Verräter ausfindig zu machen. Dieser Priester, Toras Baerhold, der Göttin Rondra, scheint auch eine Göttin der Ritterlichkeit und Ehre zu sein, wobei die Ehrhaftigkeit absolut im Vordergrund steht, was sich meiner Meinung nach etwas mit dem Aspekt der Weisheit beißt, hat versucht mittels Verstand und Logik dem Täter auf die Spur zu kommen, aber wir liefen immer wieder gegen Wände und letztendlich verdächtigten wir die Falschen. Wir hatten einfach keine Beweise, nicht einmal Anhaltspunkte. Dass zufälligerweise, der Hauptmann mit der Schankmaid in der Früh draußen im Wald, angeblich um Kräuter für die weibliche Unpässlichkeit zu suchen, waren und dieser eines seiner Abzeichen in der Nähe der blutigen Kleidung der Kräuterfrau verloren hatten, machte die ganze Sache im ersten Moment scheinbar einfach, aber als wir ihn zur Rede stellten, zerstreuten sich unsere Vermutungen wieder und die Verdächtigungen gingen wieder in andere Richtungen. Ich meinte zu dem Geweihten nur immer wieder, wenn wir nicht Glück haben und der Verräter einen Fehler macht, dann wird das schwierig auf ehrenhaftem Wege die Wahrheit heraus zu finden und mir viel auch nichts brauchbares ein. Ich möchte hier auch anmerken, dass ich mich nicht auf die Unehrenhaftigkeit von Gesindel und Verbrechern herablassen werde. Also blieb uns nur eines, abwarten und die Augen offen halten. Und die Götter waren uns gewogen. Ich glaube es war kurz nach dem letzten Angriff der Orks. Ich habe gerade meine eigene Wunde versorgen lassen, ein Streifschuss am Kinn, nachdem ich Aramis wieder aufgeplatzte Wunde genäht hatte, irgendwann näh ich ihm mal einen Knopf in die Wunde, dann muss er sich nicht erst hauen lassen um erneut genäht zu werden, als von der Schänke her Rufe zu hören waren. Wir liefen dort hin und ich sah nur noch wie eine der Wachen sich den Inhalt eines Fläschchens einverleibte und etwas in der Art „für meinen Meister!“ rief, bevor er blutig schäumend zusammen brach. Diese Wache war der Neuzugang in der Wachmannschaft und hatte sich dumm angestellt und so ein Spinnenamulett direkt vor die Füße eines der Elenarii Ritter fallen lassen. Nun der Verräter hatte sich damit erledigt und die hiesige Totengräberin hatte endlich auch ihren Spaß.
Die Lage entspannte sich, die Bogenschützen hielten ein kleines Turnier ab, wir übten den Schwertkampf mit den verschiedensten Zivilisten und machten uns bereit dieses Mal wirklich einen gemütlichen Abend zu haben, die Orks hatten wir irgendwann ganz vergessen. Aber die Wache stand ja auch pflichtbewusst auf ihren Posten. Nur das Abendessen genossen wir wieder etwas angespannt und halbwegs gerüstet, waren wir doch auch beim Mittagessen angegriffen worden. Doch hatten wir dieses Mal tatsächlich Ruhe. Der Tag neigte sich dem Ende, Aramis rüstete ab. Die Verspannungen krieg ich nie wieder aus seinen Schultern, aber lieber die, als ihn am Auslaufen zu hindern. Ein Glas Wein wäre schön gewesen, ein knackendes Lagerfeuer und eine zarte Bardenstimme, die einen langsam einlullt. Die letzten Sonnenstrahlen vielen durch das imposante Glasgemälde, verzückte Rufe aus der Schänke teilten uns das mit, wir machten uns daran unsere Waffen nach der Übung vor dem Tor hinein zu bringen und zu pflegen. Es war schon fast dunkel, als wir unsere Gläser für die Taverne holten. Und mit der Finsternis kam der Knall, das Tor flog auf, Nebel und Schwefelgestank drängten sich dicht herein, unartikulierte Schreie drangen daraus hervor, eine bleiche Gestalt trat hindurch. Mir gefror fast das Blut in den Adern. Ich spürte sie bevor ich sie sah, der Untote verschaffte sich seinen Weg durch die Reihen der Wachen und den tapferen Abenteurern und hinter ihm stapften sie herein, grauenhafte Diener der Finsternis, dämonisches Gezücht. Nur mit Schwert und Schild stürmten wir ihnen entgegen und im Angesicht dieser unheiligen Brut rief ich die gütige Herrin vom See an, unser Licht in dieser Finsternis zu sein. Von ihrer Macht erfüllt, pflügten wir durch die Feinde und schlugen sie vernichtend. Die Güte der Herrin war unsere Rüstung und wir kamen verletzungsfrei aus dieser Schlacht heraus. Kaum war der Untote gefallen und die Dämonen gebannt, knallte und zischte es ein weiteres Mal, kampfbereit drehte ich mich um, um mich dem nächsten Angriff zu stellen, oben auf der Torwehr, stand eine rothaarige Elfe. „Er wird wieder kommen!“ ein Schrei des Entsetzens. Dann war alles vorbei. Der Nebel verschwand so schnell wie er gekommen war. Malachias lag hinter uns auf der Erde, die Laterne fest umklammert. Langsam kam er zu sich. Niemand konnte sich erklären was genau Geschehen war. Vor dem Tor fanden wir noch erschlagene Orks, vielleicht hatten sie versucht die Dämonenbrut aufzuhalten und der Untote war die verräterische Wache. Bei der Elfe bin ich mir absolut sicher, dass es ein Abbild der Eleia war. Vor wem sie wohl die Eltrasier gewarnt hat? Ich stelle hier keine Vermutungen an, den diese würden nur Angst schüren und was auch immer Eltrasier erwarten wird, sie müssen mit klarem Verstand und reinem Herzen ihren Herausforderungen entgegen treten.
Fotos von Rosenwacht LARP & TrueYou_Fotografie
Temerische Hochzeitsringe 2
Kjell leise: „Gute Nacht!“
…
…
Lautes Scheppern und Rascheln, wiehernde Pferde, Rufe und Befehle, ganz normales Treiben, wenn ein Nachtlager abgebrochen wird.
Eine bekannte, genervte Stimme brüllt draußen in der warmen Morgensonne.
„Mensch Fabienne! Bist du immer noch nicht wach? Ich reiß dein Zelt gleich ab, egal ob du drin bist oder nicht!“
Widerwillig flackerten Fabiennes Lider, aber es vergingen noch viele Augenblicke und genervtes Gerüttel am Zelt, bevor sie es schaffte die Augen zu öffnen.
„Nerv nicht!“ brüllte sie zurück und merkte, dass ihre Stimme etwas rau klang, als hätte sie einen sehr anstrengenden Tag hinter sich. Ihre Hand fuhr Richtung Gesicht um den Schlaf endgültig wegzuwischen. Auf halbem Weg brach sie ab, ihr rechtes Ellbogengelenk fühlte sich steif an. Sie ließ den Arm fallen und hob den Anderen. Die Haut am Unterarm spannte.
„Scheiße, scheiße, scheiße!“ vergas sie sich und rollte sich unter Schmerzen vom Strohsack, eine Bestandsaufnahme vom Körper ergab, dass nur das linke Bein nicht von Muskelkater, Pfeil- und Schwertwunden befallen war. Von draußen kamen schon bissige Kommentare zu weiblicher Unpässlichkeit.
„Das glaubt mir keiner, absolut keiner, die halten mich alle für verrückt!“
Sie setzte sich an einen Zeltpfosten, tastete nach einer Flasche und nahm einen kräftigen Schluck. Wohlige Wärme durchlief sie und Mut erfüllte ihr Herz. Erst entsetzt, dann lächelnd sah sie auf das irdene Gefäß.
„Danke, gütige Herrin!“
Es ist wohl besser, wenn ich das Ganze erst aufschreibe, bevor ich es erzähle, meine Gedanken sind so wirr, wie in einem Traum. Oder bin ich selbst noch im Traum? Aufgewacht im Traum, aus einem anderen Traum, den ich mein Leben nannte? Oder träume ich immer noch? Der Kreisel sagt nein. Immer wieder drehe ich ihn und irgendwann kommt er zum Erliegen. Auch dort irgendwo in Aedirn fiel die Handspindel immer wieder zu Boden. Also doch kein Traum? Oder war die stumme Spinnerin am Ende der Puppenspieler, der Dämon, der sich von Thalias Traum nährte? Ich fang lieber mal von vorne an.
Es war ein ganz normaler Reisetag und der Abend war auch wie immer. Lager aufschlagen, Eintopf löffeln, schlafen legen, irgendwo in einem dreckversifften Loch, zwischen da und dort, weit weg von Toussaint. Vermeintlich aufgewacht bin ich erst, als stinkender dichter Nebel mich umwaberte und ich voll gerüstet durchstürzte. Kaum konnte ich wieder atmen, sah ich viele Leute vor mir in der Nacht stehen, aufgeregt reden, die Situation beurteilend. Als erstes rief ich nach Élodie, die Erste, die mir einfiel, blöderweise antwortete sie. Da stand sie neben einem Mann namens Nakara und nicht weit von ihnen standen Kajsa und Maeva. Etwas Abseits, die unmittelbare Umgebung erkundend, zwei Hexer, Vadim und Kjell. Und eine weitere Gruppe stand dort, Mitglieder der Flammenrose. Zusätzlich noch Yuri und Drago. Eine seltsame Gruppe in einem seltsamen Wald. Mit einer seltsamen Einladung. Jeder fand bei sich einen Zettel mit demselben Text. Die Herrin Thalia lädt wie jedes Jahr den guten Freund zu einem Fest, um die Bande der Freundschaft zu erneuern. Die Einladung stand auf einem Fetzen Pergament, das auf der Rückseite eine Zeichnung hatte. Später legten wir die Teile zusammen und legten dadurch ein Bild, das einen Halbmond, Thalias Symbol, der von einer Maske überschattet wurde, zeigte. Hat uns auch nicht weitergebracht. Unmittelbar in der Nähe zu unserer Ankunftsstelle fanden wir leuchtende Pilze und kleine Koboldhütten. Diese wollten aber nicht mit uns sprechen und kurz darauf griffen uns, aus dem Hinterhalt, sich seltsam bewegende Gestalten an. Hatten was von Puppen an Fäden. Die Schergen des Puppenspielers, wie wir etwas später herausfinden sollten.
Wir machten uns schnellstmöglich auf den Weg, das Herrenhaus der Thalia zu finden. Seltsam leuchtende Steine wiesen den Weg. Weit kamen wir nicht. Ich sicherte unseren Rücken und hab nicht alles mitbekommen, was vorne passierte, noch ein weiteres Mal trafen wir auf diese seltsame Puppen und dann auf einen Alb, der uns freundlich gesinnt war und den Weg wies, kurz darauf trafen wir auf eine Waldnymphe oder was auch immer, namens Daphne, diese erzählte uns, dass der Alb arbeitslos geworden ist und darum ihr den Ring nicht mehr kaufen kann, den die Herrin Thalia besitzt. Auf die Frage, wer die Puppen seien, antwortete sie auch nur kryptisch, dass das Wesen dahinter diese Welt bedrohen würde und mehr Informationen würden wir nur von ihr bekommen, wenn wir ihr die gute Nusscreme zubereiten würden und den Ring hätte sie auch gerne. Dann wies sie uns den Weg zu dem Anwesen.
Unbehelligt kamen wir dort an und uns bat ein einsamer alter Diener herein. Das Skelett neben der Tür schien ihn nicht zu stören und verwundert war er auch, dass Gäste kamen. Kaum hatten wir die Schwelle überschritten, kam uns ein muffiger Geruch entgegen. Jede Türöffnung wurde von einem Schleier aus klebrigen Fäden verschlossen und ein dichtes Netz aus Spinnweben überzog das ganze Mobiliar. Bedienstete wanderten durch die Räume und gingen ihrer Arbeit nach, aber die Spinnweben sahen sie nicht, nur wenn wir einen Gegenstand bewegten wurde er wieder dort hin gestellt, wo er zuvor war und auf uns reagierte keiner von ihnen, wir waren für sie nicht da. Es war gespenstisch, konnten wir doch alles anfassen und die Bediensteten sprechen hören, auch die Vorräte konnten wir nutzen und das Wasser trinken. Es war, als würden wir träumen, waren wir uns doch alle sicher am Abend an einem anderen Ort ins Bett gegangen. Wir fühlten Schmerz, konnten riechen und schmecken, mussten unsere Wunden versorgen und müde wurden wir auch. Wir suchten den großen Saal ab, nach Hinweisen, wo wir sind, was das ist, wer Thalia ist, überhaupt um irgendetwas herauszufinden, aber wir fanden nichts, was uns half. Am hinteren Ende des Saals war eine Abtrennung des Raums, immer wieder gingen die Bediensteten dort hin und redeten über ihre Herrin, die nicht gestört werden solle, da sie schlief. Als wir hinter den Vorhang schauten, fanden wir die Herrin des Hauses, aufgebahrt zwischen Blumen und Halbmonden. Ein hellblaues Kleid bedeckte ihren schlanken Leib und auf dem Kopf trug sie eine zierliche Krone geschmückt mit Halbmonden. An den Fingern viele Ringe. Ihr Puls war fast nicht vorhanden, als wäre sie im Tiefschlaf. Wecken konnten wir sie nicht. Bis zu dem Moment, als einer der anwesenden Herren ihr den Bernsteinring vom Finger zog. Sie stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus, sprang auf und fing an ihren Ring zu suchen. Auch sie konnten wir nicht ansprechen. Die Dienerschaft reagierte auch auf ihre Herrin und begannen sofort den Ring zu suchen, den sie auch sehen konnten und es verängstigte sie, dass er durch den Raum schwebte. Es war alle so verwirrend, wir fanden einfach nichts und die, die mit uns reden konnten, wollten einfach nur Nusscreme, nach einem ganz speziellen Rezept. Zwischendurch tauchte dann dieses Wesen mit der Maske auf, der Puppenspieler, schien nur zu beobachten und seine Fäden zu ziehen und diese Magierin Asanny, die mit uns gekommen ist, war nur noch seltsam. Bald darauf wurden ein paar von uns mit Fäden an den Handgelenken eingesponnen, Vadim und ein paar von den Redaniern, die sie nicht runter bekamen. Élodie befiel eine seltsame Starre in den Gliedern und sie bewegte sich für ein paar Stunden wie eine dieser Puppen. Wir waren hilflos. Während die anderen den Saal noch einmal auf links drehten, übermannte mich irgendwann die Müdigkeit und der Wunsch einfach nur einzuschlafen und wieder dort aufzuwachen, wo ich eigentlich eingeschlafen bin.
Bis zur dritten Stunde suchten ein paar nicht müde werden wollende nach Hinweisen, doch ergebnislos. Das ständige Abziehen des Ringes war auch sinnlose Folter. Und sollte ich jemals herausfinden, wer von diesem Pöbel meinte, es wäre lustig schlafende Frauen zu küssen, weil sie es in irgendeinem Märchen gelesen haben, dann werde ich dafür sorgen, dass sie ihre Zungen verlieren!
Nach einer traumlosen, unruhigen Nacht erwachte ich in dem fremden Bett in dem ich mich niedergelegt hatte. Es war kein erholsamer Schlaf und nach den Gesichtern der anderen, ging es ihnen ebenso. Ratlos standen wir in dem Saal zusammen, wie ein endloser Skelliger Knoten schienen wir uns im Kreis zu drehen, Saal durchsuchen, versuchen mit den Dienern zu kommunizieren, Hinweise finden. Das aber die Kommunikation zwischen den fünfzehn anwesenden Leuten nicht funktioniert hat, zeigte sich an drei Dingen. Das Rezept für die Nusscreme wurde irgendwann auf dem Tisch gefunden, ein kaputter Traumfänger lag im Séparée der Träumerin und eine Maske, wie die des Puppenspielers, lag auf dem Tisch. Zeitlich einzuordnen, wann was gefunden wurde, kann ich nicht mehr, es war einfach zu viel zu verwirrend und ein durchdrehender Hexer und ein paar noch mehr verwirrte Flammenrosenanhänger, machten das Chaos perfekt. Sie schienen unter dem Bann des Puppenspielers zu stehen, mit den Fäden an den Armen. Sie wurden nach draußen zu ihm gezogen. Der Versuch Vadim aufzuhalten endete im Dreck, unsere einzige Sorge galt nur noch uns selbst, stehen wir gleich unseren eigenen Verbündeten gegenüber und diese Magierin, ging sie nun freiwillig mit dem Puppenspieler mit? Er schickte uns auf jeden Fall seine Puppen wieder entgegen, ich sicherte den Rückzug und kassierte einen Pfeil in die linke Hüfte, dem Schmerz nach, träumte ich nicht. Die Verwundeten und Nichtkämpfer zogen sich in den Saal zurück. Draußen tobte eine Schlacht zwischen Puppen und verbleibenden Wehrfähigen. Als sich der Schlachtlärm gelegt hatte, sahen wir nach. Élodie kümmerte sich sogleich wie immer gewissenhaft um die Verletzten. Von Zorlitz lag mit eingeschlagenem Schädel auf dem Boden, Thessia und Yiska heulend daneben. Wobei Yiska auch nicht so aussah als würde sie noch zu den Lebenden gehören, eine schwarze Substanz rann ihr aus dem Mund. Um den Toten kümmerte sich keiner, erst als ich anfing die Leiche würdevoll hinzulegen und meinte das ein Grabsegen nicht schlecht wäre, wachten die beiden Damen aus ihrer Trance auf. Sie lasen einen Vers aus ihrer heiligen Schrift und dann löste sich das ganze auf, wegen weil halt. Ich, Élodie, Nakara und Maeva gingen wieder nach Drinnen, wir wollten den Traumfänger reparieren. Wir machten es uns auf dem Teppich im Zentrum des Saals gemütlich und ich baute meinen kleinen Schrein auf, denn ich wollte mittels dem Segen der Herrin vom See unser Unterfangen unterstützen, denn es schien etwas Gutes von dem Traumfänger auszugehen, er stand mit Thalia in Verbindung, vielleicht hat er sie auch geschützt, ähnlich wie der Bernsteinring, was wir vermuteten. Ich kam nicht weit mit meinen Ritualvorbereitungen, da trampelten Yuri, Drago und Vadim herein, laut brüllend, dass sie jetzt die zweite Maske der Träumerin aufsetzen wollen. Ich bat sie noch zu warten, bis wir mit dem Traumfänger fertig sind. Das ging ihnen am Arsch vorbei. Ich sprang auf und wollte Yuri und Drago davon abhalten, aber Vadim stand mir irre lachend im Weg, da war kein Vorbeikommen, die folgende kurze Auseinandersetzung endete damit, dass die Träumerin die Maske auf hatte und Vadim mir beinahe mein Handgelenk gebrochen hätte. Klar und deutlich sehe ich die blauen Flecken in Form seiner Pranke, nein, es kann einfach kein Traum gewesen sein. Und sein irres Lachen, das bekomm ich nicht mehr so schnell aus den Ohren, ich fress deine Eingeweide hat er noch gesagt… VADIM sei froh, dass du nichts mehr von alledem weißt! Vergeben und vergessen angesichts der Situation. Nun, ja, wo war ich.
Sie setzten der armen Frau diese abscheuliche Maske auf, allein Maevas Versuch das Ding aufzusetzen hätte jeden davon abhalten sollen, wurde sie darauf hin von ihrem absoluten Albtraum geplagt. Und nein, Maeva, du bist nicht entbehrlich, niemals! Dann wurde alles nur noch schlimmer, der Puppenspieler kam und holte sich Thalia, hatten diese drei Trottel nicht die letzte Barriere zwischen ihr und ihm durchstoßen.
Wir zogen uns nach draußen zurück, gaben die Hoffnung nicht auf, doch noch etwas mit dem Traumfänger zu bewirken. Ich webte alle Hoffnung, die wir hatten und jegliches Mitgefühl für Thalia in den Traumfänger, Maeva gab eine schöne Kette in den Farben der Herrin dazu und Élodies Geschick setzte zusammen, was zusammen gehörte. Dieses Mal schafften wir es, ohne unterbrochen zu werden, gerade rechtzeitig, denn unmittelbar nachdem wir fertig waren, meinte Fraktion Feuerteufel sie müssen die Nekromantin Asanny richten. Allen voran von Zorlitz, ja genau der, der mit zerschmettertem Hirn den Boden vollgesaut hat. Irgendwie haben sie die Nekromantin gefangen genommen und Yiska und von Zorlitz wurden wiederbelebt, fragt mich nicht, was da genau passiert ist. Aber dass sich die werten Richter der schwarzen Magie und dunklen Mächte diese zu Nutzen machen, sagt schon einiges über diese Fanatiker aus. Ausgerechnet in dem Moment, wo das Richtbeil fiel, musste ich hinschauen. Mir bleibt ja auch gar nichts erspart. Zurück zum Traumfänger, wir hängten ihn drinnen über Thalias Ruhestätte auf und kaum hing er, erschien wie durch Zauberhand ein Brief an ihm. Er erzählte Thalias Geschichte, dass sie als Kind weis gesagt bekam, sich an einer Spindel zu stechen und in Schlaf zu verfallen. Ihr kennt alle das Toussainter Märchen von der Dornenprinzessin, so ähnlich war es, nur ohne Rosenhecke und auf einen Kuss ist sie auch nicht aufgewacht. Ich hätte den Kerl erschlagen, der mich im Schlaf küsst. Äh zurück zum Thema, ich muss das Ganze nochmal ins Reine schreiben, so kann ich das nicht abschicken, ach egal, glaubt mir eh keiner. Wo war ich, oh mein Kopf… Ach Thalias Geschichte, ganz zum Ende kam ich nicht, weil ich vorher eingeschlafen bin, genauso wie Maeva, Élodie und Nakara. Und wachten im Traum vor dem Alb auf, den wir ganz am Anfang im Wald getroffen haben. Er forderte uns auf, noch einmal genau nachzuschauen, wir haben irgendwas vergessen und übersehen. Dann verschwand er wieder, weil seine Kräfte schwanden, der Puppenspieler raubt sie ihm und wir wachten wieder im Saal auf. Ja, was haben wir übersehen? Das Rezept haben wir vergessen, für die Nusscreme, damit wir die verdammte Antwort von Daphne bekommen. Ab hier wird’s wieder ein komplettes Durcheinander, während die eine Fraktion, also Feuerrose und auf jeden Fall Vadim, in den Wald verschwindet, um nochmal mit Daphne zu reden, sind wir nur rumgesessen und haben versucht unsere Gedanken zu ordnen. Dabei fiel uns auf, dass der Traumfänger leise summte. Wir konnten so für einen kurzen Augenblick mit Thalia in Verbindung treten. Sie sagte uns, wir müssen noch tiefer in die Traumwelt abtauchen um sie zu befreien, solange sie noch lebt und den Puppenspieler aus ihren Träumen verbannen. Schön und gut, aber wie. Thalia verschwand wieder. Die Antwort kam dann aus dem Wald, mit den ersten Zutaten für die Nusscreme. Wenn wir Daphne die Nusscreme bringen, gibt sie uns die Zutaten für ein Rauschmittel, dass uns zu dem Puppenspieler bringt. Also noch mehr Zeug, das uns das Hirn zermatscht. Wunderbar. Ach ja, wir haben zwischendurch noch den Toten vor dem Haus beerdigt. Mangels einer Schaufel mussten wir auf Kjells Sprengstoff zurückgreifen. Also wieder ein Indiz, dass es kein Traum ist, sonst hätte ich mir eine Schaufel erträumen können. Und Zucker hatte ich auch keinen und musste Honig nehmen. Ich hoffe in Anbetracht der Lage, dass es nicht zu respektlos war. Nusscreme, ja, also die Nüsse kommen von Büschen, die rumlaufen und die man schütteln muss, sind bei den Kobolden hinten, von denen wir die leuchtenden Pilze bekommen. Nein nicht für die Nusscreme, für die Drogen, versteht sich ja von selbst. Zwischendrin ist noch der Alb gestorben und hat eine weitere Zutat für die Nusscreme dagelassen. Wo das Fett und die Schokolade herkommen, will ich gar nicht wissen. Kajsa hat alles schön zusammengemischt. Von Daphne haben wir dann leuchtende Blumen bekommen und den Auftrag, diese den Kobolden im Austausch für die Pilze zu bringen und einen kleinen Klecks Nusscreme. Also sind ich, Élodie, Kjell, Nakara, Maeva und Kajsa los, um den Handel mit den Kobolden abzuschließen. Die Büsche waren uns im Weg, während ich versucht habe, von einem nicht kompostiert zu werden, hat Kjell zwei weitere abgelenkt, damit Élodie die Blumen und Nusscreme übergeben kann. Nachdem ich mich befreit habe, Silberschwert und Schläge im Allgemeinen, hat den Büschen nichts ausgemacht, haben wir fluchtartig das Gebiet verlassen. Aber die Büsche haben uns bis zum Haus verfolgt und der eine hat erst aufgegeben, als ich ihm einen Apfel gegeben hab. Wir mussten erst mal Luft holen, bevor wir uns der letzten Aufgabe und dem erhofften Ausweg widmeten. Das Gebräu stank nach allen Farben und schmeckte auch so, eine zähfließende Masse, die sich den Rachen runter windet. Yuri, Drago und ich tranken als erste davon, dann schliefen wir ein und erwachten alle vor dem Haus auf zwei verschiedenen Seiten wieder, die einen gebannt vom Puppenspieler, an seinen Fäden, wir anderen, fragt mich nicht wer und vor allem nicht warum, an Élodie kann ich mich noch erinnern, auf der anderen, in der Mitte die arme Thalia an den Fäden des Puppenspielers. Sie tanzte mit dem Schwert, im Begriff sich uns entgegen zu werfen, ich kam dem zuvor, entwaffnete sie und übergab sie Élodie, bevor die Schlacht begann, aber anscheinend haben sich auch damit die Fäden der anderen gelöst und wir standen nur noch den unheimlichen Schergen des Puppenspielers gegenüber, die nicht minder gefährlich waren, da sie sich auch niedergestreckt noch fortbewegten, hat man ihnen nicht zuvor den Kopf abgeschlagen. Wir kämpften uns alle tapfer durch, bis nur noch der Puppenspieler stand und kurz bevor der finale Schlag gegen ihn kam, die Dimeritiumhandschellen berührten ihn schon, warf er uns aus dieser Traumebene und verschwand. Ein kurzer Moment der Finsternis, ein Flackern der Lider, aber der Ort änderte sich nicht, wir wachten nicht im Herrenhaus auf, sondern da wo wir nach der Schlacht gelegen und gestanden hatten, kein Unterschied, nur das Thalia bei vollem Bewusstsein vor uns stand, arg mitgenommen wohl, aber sie konnte nun mit allen reden und lud uns ein, einen letzten Abend mit ihr zu verbringen, damit die Einladung, die sie nicht geschrieben hatte, doch erfüllt werde. Auch die Bediensteten waren voll anwesend und diese seltsame taubstumme Frau, die Flachs spann… Wir versorgten unsere Wunden. Und Élodie. Weder ich noch Kjell mögen es, mit Wasser abgespritzt zu werden.
Der Abend war ruhig und glich keinem Fest, Vadims und Yuris Schnaps beruhigte. Nicht mal die hitzigen Diskussionen über Recht und Unrecht loderten lange. Vielleicht löste sich der ganze Zauber da schon langsam, dass ich zu Bett ging, merkte wohl nur einer.
Kjell leise: „Gute Nacht!“
Fotos von @the_art_of_larp
Blutgetränkte Erde 2
Offizieller Bericht
Höchstgeschätzer Komtur, hochgeschätze Offiziere,
es folgt nun zuerst ein knapper militärische Lagebericht zu ihrer Information und Schonung ihrer kostbarsten Zeit. Im Anschluss folgt ein detaillierter Bericht der Ereignisse zu ihrer freien Verfügung.
Zusammenfassung des Einsatzes
Die Mission konnte mit Erfolg abgeschlossen werden. Das Ziel für das wir auszogen, die Eroberung der Festung gelang den verbündeten Truppen aus Du Lac, den Söldnern der Gräfin von Brenna und den Truppen der Feuerlanze. Wir melden keine Verluste, alle Kriegerinnen und Krieger sind nach den Kampfhandlungen am Leben uns unversehrt. Leider muss ich jedoch mitteilen, dass unser Lager heimtückisch geplündert und niedergebrannt wurde. Der heilige Schrein unserer geliebten Göttin wurde entweiht und geschändet. Diese Tat wurde von einer Truppe Schmutzsöldner mit dem Namen „die weißen Bären“ verübt. Ich führe die Truppen nun wieder zurück ins heimische Lauenbach und erwarte ihren Befehl. Die Gräfin d’Espoir zu deren Hilfe wir auszogen offenbarten sich uns leider im Laufe der Mission als schändliche Vampire, die mittels Magie ihre Opfer aussaugten und versuchten sich an Kriegsgefangen zu vergehen. Zusätzlich muss ich mitteilen, dass aufgrund des Verlustes der Soldkasse bei diesem heimtückischen Akt des Verrates die Soldauszahlung und Verleihung von Motivationsbildchen für den zweiten Einsatztag nicht stattfinden konnte und nachgeholt werden muss.
Detaillierter Bericht
Nach unserer Ankunft und der Errichtung des Lagers wurden uns teile des Angreiferlagers vorstellig, darunter auch der Ritter Ser Georg von der Lichtengräfte und Teile seines Gefolges. Insgesamt setzte sich das Lager aus unseren disziplinierten, kampferprobten und edelmütigen Truppen, einigen ehrenhaften Söldnern, einigen stinkenden ehrenlosen Söldnern, Ser Georg und seinem Gefolge, einem Schmutzritter namens Ser Eckert und einigen Abenteurern zusammen. In Mannstärke waren wir den Verteidigern unterlegen.
Als militärischer Kenner ernannte der Chevalier mich für die Dauer des Einsatzes zum kommandierenden Offizier der Truppen, welche Pflicht ich demütigst annahm.
Als erstes stellte sich der ehrenwehrte Chevalier den Belagerten vor und bei dieser Gelegenheit lernte Rekrut Urban den Sigmariten Marius kennen, der auch unserer Kriegsmagd gefiel.
Chevalier Du Lac machte daraufhin der Gräfin seine Aufwartung, während ich mit den Truppen der Feuerlanze das Lager sicherte und nach potentiellen Einfallsrouten Ausschau hielt um diese zu sichern. Daraufhin stellten auch ich und die Truppen der Feuerlanze bestehend aus unserer geschätzten Kriegsmagd Clara, dem geschätzten Protektor Karl-Heinz Dreyfeld und dem stets eifrigen Rekruten Urban zusammen. Bei meiner Vorstellung der Gräfin gegenüber fuhr mich ihr Berater an, was mir denn einfiele zur Gräfin persönlich zu sprechen und so lernten wir von der lokalen Sitte, dass nur der Berater für die Gräfin spricht. Begleitet war die Gräfin von zwei Kriegern, einer davon in einer fremdartigen Plattenrüstung die mir irgendwie bekannt vorkam. Durch Vaters Geschäfte mit dem Imperium bekommt man auch einiges mit und dieser Krieger sah einem Abbild eines Vampirritters verdächtig ähnlich. Diese sind äußerst gefährliche und mächtige Krieger. Nach der Audienz zogen wir raschen Schrittes und in tadelloser Formation zurück ins Lager, wo ich dem Chevalier meine Befürchtungen mitteilte. Der Rest des Abends verlief ruhig, während Kriegsmagd Clara sich von Ser Georgs Minne beminnen lies. Ser Georg hatte sich als Meister der Minne vorgestellt und der Chevalier teilte mir in seiner Weisheit die Einschätzung mit, dass Ser Georg wohl kaum ein Meister der hohen Minne sei und dass Meister der niederen Minne kein Titel sei, den man offen tragen sollte, vor allem nicht als Ritter. Der geschätzte Protektor schloss den offiziellen Teil des Abends mit einem wunderbaren Göttinnendienst an unserem geliebten Schrein.
Am nächsten Morgen war eine Heerschau zur Mitte der neunten Stunde einberufen und unsere Truppen erschienen natürlich kampfbereit und in tadelloser Disziplin, nach dem morgendlichen Appell und dem Göttinnendienst Die Gräfin befahl unvermittelt den Angriff, ohne vorher eine militärische Struktur aufzubauen oder Befehlshaber zu ernennen. Ich leistete den Befehlen des Chevaliers folge und hielt die Truppen zusammen, um unnötige Verluste zu vermeiden. Während der Chevalier und Ser Georg das Haupttor belagerten versuchte ich mit meinen Kräften einen seitlichen Aufgang freizuräumen. Dieser war von einer äußerst wehrhaften Tür blockiert, die unseren Schwertern und Äxten lange Zeit trotzte. Dann trat der mutmaßliche Vampirritter hervor und hob sich mit einem Mal aus den Angeln, was gar übermenschliche und sogar überluciusische Kräfte vermuten lies. Ich befahl den Truppen den ersten Teil des Aufgangs zu sichern und schickte Urban mit Bitte um weitere Befehle zum Chevalier. Bevor sinnvolle weitere Befehle eintreffen konnten rannten jedoch einige der Schmutzsöldner bereits den Aufgang hoch und da ich sie dort nicht alleine sterben lassen konnte, befahl ich unserem Trupp zu folgen.
So konnten wir auch in die Burg eindringen, sahen uns jedoch einer Übermacht von mindestens 25 Kriegern gegenüber, mit unserer Truppe von 9 Mann konnten wir nur den Eingang halten und Verstärkung anfordern. Diese konnte jedoch nicht zu uns vorrücken, weil allem Anschein nach der Zugang zu uns verschüttet worden war. Höchst seltsam, weder ich noch einer meiner Krieger hatten etwas in dieser Richtung gehört, doch bei mir kann es auch am Helm gelegen haben. So wurden wir dann Stück für Stück zurück gedrängt und um die Truppen zu retten befahl ich den Rückzug. Wir konnten jedoch einige Feinde niederstrecken, so hat der Rekrut Urban heldenhaft drei Gegner bezwungen.
Nach diesem ersten semi-erfolgreichen Ansturm vollkommen ohne jede Koordination wurde ein Lagerrat bei der Gräfin einberufen. Der Chevalier gewährte mir die Ehre unser Lager dort zu vertreten. Es wurde viel gesagt und nicht viel ist passiert, ich konnte aber das militärische Unvermögen unserer Verbündeten genaustens in Augenschein nehmen. Ich betete innbrünstig zur Göttin, dass sie uns diesen Einsatz unversehrt überleben lassen möge, wenn wir an der Seite solche Lumpenkrieger stehen mussten.
Einige Stunden später folgte ein weiterer Lagerrat, bei dem ein Heerführer gewählt werden sollte. Der Chevalier schlug mich vor, und um das Leben möglichst vieler dieser armen Seelen zu schonen nahm ich die einstimmige Wahl an. Ich erarbeitete einen hervorragen Schlachtplan und entließ die Truppen mit dem Befehl der maximalen Aufrüstung und des baldigen Treffens am Lager der Feuerlanze zu finalen Koordination des Manövers.
Die Truppen trafen zur vereinbarten Zeit ein, bis auf Ser Georg der sich nicht berufen fühlte und mehrfach gebeten werden musste sich uns anzuschließen. Ich teilte den Trupp ein und ernannte Offiziere. Der Plan war simpel und effektiv, im Eberkeil überrennen wir die äußeren Stellungen der Verteidiger und werden so die Hälfte ihrer Truppen vernichten oder gefangennehmen. Ich erkundigte mich nochmals, ob jeder den Plan verstanden hatte und wüsste was zu tun sei. Es war ein großer Fehler, dass ich mich auf sie verließ und nicht noch genauer nachfragte und die Offiziere besser instruierte. Unser erster Vorstoß verlief gut, doch leider ließen sich zwei Drittel unserer Formation von vier Bogenschützen aufhalten, anstatt diese einfach zu ignorieren. So fehlte dem Eberkeil leider das nötige Momentum zum zerschmettern der Feinde und mitten vor dem Haupttor und nahe beim Lager der Talagrader Sigmariten kam unser Vorstoß zum erliegen, wir sicherten die Position und versorgten unsere Verwundeten.
Dann schrie uns der Herr von Dornberg, Kommandant der Verteidiger, zu wir würden an der Seite von Untoten und Vampiren streiten. Um dieses moralische Dilemma zu klären, ordnete der Chevalier den Rückzug an. In unserer aktuellen Lage hätten wir zwar den Feind vielleicht noch überwältigen können, liefen aber auch Gefahr alle getötet oder gefangengenommen zu werden, wenn das Vorhaben scheiterte. Deshalb befahl ich ebenfalls den geordneten Generalrückzug und hielt den Feind mit meiner Ehrengarde bis auch der letzte unserer Truppen sicher im Lager war. Im Lager zerstreute sich die Truppe.
Nach kurzer Zeit machte die Gräfin uns die Aufwartung am Lager und erbat eine Audienz beim Paladin, also rief ich nach dem Chevalier. Ich wurde jedoch vom Berater der Gräfin berichtigt, dass diese zu meiner Wenigkeit wollen. Natürlich gewährte ich die Audienz, stellte jedoch die Verhältnisse richtig und erklärte meinen Knappenstatus. Der Berater teilte mir mit, dass sie höchstzufrieden mit meinen Leistungen als Heerführer wären und auch meinen Kampfesmut, sowie meine Schwertkunst bewundert hätten. Ebenfalls hätte die Gräfin gefallen an mir gefunden, und deshalb werde ich zu ihrem persönlichen Leibwächter befördert. Zusätzlich gaben sie mir einen großen Barren massiven Silbers. Natürlich musste ich diese Ehrung annehmen, auch wenn mir natürlich klar war, dass die Gräfin aufgrund unseres aktuell unklaren Loyalitätsstatus, mich nicht mehr als Heerführer nutzen konnte ohne massive Risiken einzugehen.
Der Rest des Tages verlief ruhig, der neue Befehlshaber befahl nichts. In dieser Zeit erblühte eine Briefdreiecksfreundschaft zwischen Marius dem Sigmariten, Urban und Clara. Am frühen Abend wurde nochmal eine Versammlung einberufen, und wirre Schnipsel eines Angriffsplans ausgetauscht. Der Angriff wurde jedoch trotz der optimalen Bedingungen auf den morgigen Tag verschoben.
Während der Dunkelheit erschienen plötzlich sieben Sigmariten in unserem Lager, das ganz im hintersten Ende des Angreiferlagers lag und erbaten die Gastfreundschaft, welche der Chevalier gewährte. Der Herr von Dornberg und der Chevalier tauschten sich aus und berieten was nun am besten zu tun sei, während ich andächtig lauschte. Nach einiger Zeit fegte der Berater der Gräfin mit zwei seiner Krieger in unser Lager und beschuldigte uns des Verrates. Der Chevalier berichtigte díe Situation unaufgeregt, und ging den weisen Weg des geringsten Blutes in dem die Situation nicht eskalieren lies, obwohl hier gerade der Berater das heilige Gastrecht verletzte. Der Herr von Dornberg zog dann mit seinem Gefolge ab und ich versammelte die Feuerlanze und einige Verbündete, um unsere Gäste sicher zurück zur Burg zu eskortieren. Nach getaner Arbeit unterhielt ich mich ebenfalls mit dem Berater und glättete die Wogen mit dem diplomatischen Geschick des Händlers. Am Ende entschuldigte er sich sogar bei mir für seine Unfreundlichkeit und zog lammfromm in die Nacht davon. Hierbei sprach der Söldner Andrey seine Bewunderung für mein diplomatisches Geschick aus, welche ich natürlich gerne annahm.
Es folgte noch ein Göttinendienst und ein ausgelassener Ausklang des Abends.
Am nächsten Morgen zur sechsten Stunde eroberte eine Spezieleinheit unserer Verbündeten einige der Banner des Feindes, wer nahmen der Mission nicht teil um den anderen auch ein wenig Ruhm zuzustehen.
Nach dem Morgenappell folgte eine hastige Sammlung der Truppen und daraufhin befahl der neue Heerführer, ein stinkender, fetter Söldnerhauptmann der weißen Bären den Angriff. Aufgrund meiner Verpflichtungen der Gräfin gegenüber, übernahm Karl-Heinz das Kommando über die Feuerlanze, währen ich die Gräfin schützte.
Auf wundersame Weise war der geheime Aufgang in die Burg nun wieder frei und so folgte ich der Gräfin und ihren mittlerweile offensichtlich vampirischen Streitern. Oben tat ich mein bestes den Feind auf Abstand zu halten und die Gräfin zu schützen, ohne direkten Befehl griff ich nicht an und vermittelte den Sigmariten, dass sie nur durch meine Hand sterben werden, wenn sie angriffen. Leider bemerkte der Berater der Gräfin dies und schickte mich mit einem direkten Befehl zum Angriff, so band ich vier Carroburger Großschwerter gleichzeitig, ihres Zeichens erfahrene Veteranen und Elitekrieger Sigmars. Es gelang mir sogar sie so weit zurückzudrängen, dass einer der gefallenen Vampire der Gräfin geborgen werden konnte. Dann traf mich leider jedoch ein Schuss einer dieser Feuerbüchsen in den Bauch und sprengte meine Platte. Ich konnte mich nur mit größter Mühe und Not auf den Beinen halten, doch ein Heiltrank der Madame Élodie aus dem Gefolge des Chevalier verhinderte Schlimmeres. Kurz darauf erschienen verbündete Truppen hinter den Großschwertern und wir nahmen sie in die Zange und überwältigten sie. Ich verband die Gefangenen höchstpersönlich und blieb zu ihrem Schutz in der Nähe. Dann hörte ich den ungebührlichen Ser Eckert, der die Erlaubnis der Gräfin erflehte einen Kriegsgefangen hinzurichten, der ihm in die Hand gestochen hatte. Ich wies den Schmutzritter in die Schranken und teilte ihm mit, dass ich höchst persönlich ihn richten werde, wenn er Hand an die Gefangenen legt und fragte ihn nach seiner Ehre.
Daraufhin fuhr mich die Gräfin an, dass dies alles hier nichts mit Ehre zu tun habe und sie auf unsere Ehre – mit Verlaub – scheiße. Zusätzlich berichteten befreundete Barden mir noch davon, dass sie selbst gesehen hätten wie die Vampire Gefangene aussaugten. Damit war der finale Beweis für ihre abscheuliche Natur gegeben und ich suchte den Chevalier auf. Dieser berichtete mir vom offenen Bruch mit der Gräfin, und dass wir fortan neutral wären, aber die Gefangenen schützen werden. Ich koordinierte die Verlegung aller Verwundeten und Gefangenen an den zentralen Hof der Burg und stellte Wachen auf. Als dann nachdem wir das meiste unserer Rüstung ausgezogen hatten, um für eventuell bevorstehende Kämpfe zu regenerieren erfüllte den Chevalier und mich Unbehagen – irgendetwas stimmte nicht. Also riefen wir unsere Leute zu den Waffen und zogen im Laufschritt leicht gerüstet und bewaffnet vor die Burg. Dort wurden wir dann von unseren ehemaligen Verbündeten angegriffen und niedergemacht. Ich schützte so gut ich konnte den Chevalier und unsere Leute, doch wir standen einer riesigen Übermacht gegenüber. Verwundet hielt ich mich auf den Beinen um die stark verwundeten zu sichern.
Als dann der Vampirritter Élodie mit der Waffe bedrohte, dass sie den Chevalier nicht versorgen sollte musste ich getreu meinem Knappeneid eingreifen und unter Aufbietung meiner letzten Kräfte mit dem stark gepanzerten Wesen ohne Rüstung, blutend und nur mit einem Einhandschwert bewaffnet die Klingen kreuzen. Wenigstens hatte der Unhold so viel Ehre, dass er seine Hunde zurückpfiff und sich mir im Zweikampf stellte. Wilhelm lieh mir als guter Freund sein langes Schwert, dass er in weiser Voraussicht am Vorabend mit Silber präpariert hatte. Und dann fochten wir, der Vampir musste schon stark verwundet worden sein, denn er focht langsamer als ich das von so einer Kreatur erwartet hatte. Ich war im in Geschwindigkeit und Technik überlegen, so konnte ich ihm für zwei Treffer seinerseits zwanzig geben, doch es schien nicht genug zu sein. Ein sterbliches Wesen wäre mittlerweile nur noch ein hinkender Rumpf gewesen, wenn es überhaupt solange überlebt hätte – doch nicht dieser Vampir. Als sein zweiter Hieb mich in die Seite traf und ich wusste, dass nun meine Seele zu Sarpeh gehen würde, glitt meine Klinge auch in seinen Leib und er ging runter auf ein Knie. Um meinen Eid zu erfüllen bis in den Tod mobilisiere ich alles was noch in meinem Leib war und hackte auf ihn ein bis wir gemeinsam zu Boden glitten. Dann wachte mein Freund Wilhelm über meinen Leib, den der feige Ser Eckert gleich einem Aasfresser bereits an sich nehmen wollte. Mit letzter Kraft forderte ich das feige Schwein zu einem Duell, sollte ich die Verwundung überleben und er willigte ein. Daran erinnere ich mich an nicht mehr viel, Verbände, verbinden, schwarz. Ich kam oben in der Burg wieder zu mir, als ich von der Feldscherin Tilda wieder zusammengeflickt wurde. Ich bewahrte natürlich vollkommen die Contenance und verzog einem Ritter würdig keine Miene. Es folgten einige Stunden im Schatten und Delirium. Als ich wieder bei Kräften war, erfuhr ich vom schändlichen Attentat auf unser Lager und dass die Schweine sogar den Schrein unserer geliebten Göttin geschändet hatten. Ich stellte einen Stoßtrupp zusammen, um in Erfahrung zu bringen was genau passiert sei und diese Unholde Sarephs Gerechtigkeit zuzuführen. Mit Feuer und Stahl.
Dabei lief mir Ser Georg über den Weg, der mir als Ritter versicherte, dass dies das Werk der weißen Bären war und diese sich bereits vor Stunden als ich noch im Delirium lag, wie feige Diebe aus dem Staub gemacht hatten. Wenigstens waren sie nicht dumm wie Stroh. Damit war der Nutzen des Stoßtrupps dahin und ich widmete mich nur noch meinem Duell mit dem Schmutzritter Ser Eckert. Dieser erschien tatsächlich und ich las ihm das Duellprotokoll aus dem Paladinbuch vor. Mein Sekundant war der ehrenwehrte Chevalier, während Ser Eckert ohne Gefolge, ohne Freund und ohne Sekundanten auftauchte. Er erschien sinngemäß in einer Tunika und mit einem Schwert ohne Scheide. Als Duellrichter bestimmten wir Ser Georg und das Duell sollte aufs zweite Blut enden. Nach einigen Schlagabtauschen war der Unterschied in der Schwertkunst offensichtlich, obwohl ich zu meinem Bedauern feststellen muss, dass ich ebenfalls nur mit mittlerer Kunst gefochten habe. Da ich den Sauhund nicht ohne gewichtigen Grund töten wollte, unterließ ich die tödlichen Streiche und konzentrierte mich auf Arme, Hände und Beine. Der Mann muss eine gar enorme Willenskraft gehabt haben, dass er mit blutüberströmten Händen und Armen das Schwert noch halten konnte. Ich glaube ich habe ich ihn sogar von einigen Fingern getrennt so schlecht wie seine Handdeckung war. Da Ser Eckert nicht aufgeben wollte er mir bis dato nur oberflächlich das Doublet verkratzt hatte, schlug der Chevalier einen Faustkampf vor. Dieser verlief noch schändlicher als der Schwertkampf zuvor. In einer geradezu urbanesquen Façon, schlug der blutüberströmte Recke mit der enormen Geisteskraft ein Unentschieden vor. Um diese Farce endlich zu beenden stimmte ich zu unter der Bedingung, dass er fortan nicht mehr die gesamte Ritterschaft aller Herren Länder entehren möge und jeden Tag nutzen möge nach dem Ideal des Ritters zu streben. Durch meine Milde in dieser Angelegenheit verlieh mir der ehrenwehrte Chevalier Du Lac den Ehrentitel „Schutzpatron der Schmutzritter“.
Der Abend schloss mit einem gar wunderbaren Abend der Kulturen auf der Burg, bei dem wir neue Freundschaften mit den Sigmariten schließen konnten. Diese sind im übrigen gar nicht so schlimm und nur wenige von Ihnen haben einen Absolutheitsanspruch ihres Gottes Sigmar, neben dem sie ebenfalls weitere Götter wie Moor, Shallya, Thaal und Ulric verehren.
Lauenbach, Zweiter Junis des Jahres 1223
Gezeichnet, Sarephs untertänigster Diener – Lucius Sigismund aus dem Hause Leuengold
Im Namen der Zwillinge – Zwei und doch eins!
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Nebel und Schatten im Pontartal 3
Verse 1: From the land of Toussaint, came Aramis du Lac A knight of honor, he held his sword with tact He proclaimed a protectorate in Barone Tannengrund When Nilfgaard invaded, he stood his ground
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 2: Three months later, the protectorate in question The imperial troops, threatened his possession Aramis chose to relinquish his claim For his quest for heroism, he did reclaim
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 3: Diplomacy, Aramis did employ To navigate the conflict, he did deploy But when the Redanian witch hunters were taken Aramis‘ neutrality was forsaken
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 4: The curse of the Lionhead Spider cult Inflicted on the soldiers, it took its toll Aramis and his allies, they fought with might To end the curse and set things right
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 5: In the end, the curse was broken The soldiers‘ souls were given a token Aramis and his comrades, they paid the price To bring an end to this dark device
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 6: But the evil witch, she still remained Her power unchecked, still unchained Aramis and his friends, they knew the fight Was far from over, it still burned bright
Chorus: Oh Aramis, the brave and true A knight of honor, he fights for you His deeds of valor, will always ring In the songs that the bards do sing
Verse 7: For the knightly virtues, Aramis did stand For courage, justice, and a noble hand His deeds of valor, will always be told In the annals of history, forever bold
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